Naturvermittlungsseminar 2015

Zeig mir, wie Natur wirkt!

Natur beeinflusst den Menschen auf vielerlei Ebenen und wirkt sich zudem positiv auf unsere Gesundheit aus. Erholung und Stärkung sind spürbare Auswirkungen eines Naturbesuchs. Doch worauf begründet sich diese mitunter „heilende“ Wirkung der Natur? Und wie kann ich sie als Naturvermittler*in in anderen hervorrufen? Diesen Fragen wurden beim Naturvermittlungsseminar 2015 zum Thema „Zeig mir, wie Natur wirkt!“ beantwortet.

Am 29. und 30. Jänner 2015 fand bereits zum sechsten Mal das Naturvermittlungsseminar statt. Heuer versammelten sich rund 130 Naturvermittler*innen aus ganz Österreich im Schloss Seggauin der Südsteiermark, um sich auszutauschen und ihr Wissen zu erweitern. Etliche „Stammkund*innen“ und viele neue Gesichter beleuchteten in zwei Halbtagen das diesjährige Thema „Zeig mir, wie Natur wirkt!“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Eine Reise ins Traumland

Wie Naturerfahrungen und die Beziehung zur Natur in der Kunsttherapie zum Einsatz kommen, demonstrierten Siegrid Jamnig und Anja Stejskal vom Verein kunst+kunsttherapie+raum in ihrem Beitrag. Auf eine sehr sinnliche Art und Weise gaben sie Einblick in ihre Arbeit und hinterließen ihr Publikum mit wunderschönen Bildern im Kopf. Die Fantasiereisen, eine gemeinsame Malsession sowie akustische Bereicherungen leiteten das vielseitige Seminarprogramm schwungvoll ein.

Naturerfahrungen als Potenzial

Was genau Naturerfahrungen sind und wie diese auf die kindliche Entwicklung Einfluss haben, beleuchtete im Anschluss Armin Lude von der pädagogischen Hochschule Ludwigsburg in seiner Präsentation. Die Frage „Natur wirkt, aber warum überhaupt?“ stellte er dabei in den Raum und erläuterte dazu unterschiedliche wissenschaftliche Theorien – von „die positive Wirkung ist uns angeboren“ bis zur Rolle der Mykobakterien auf die Gehirnentwicklung. Sich bewusst zu sein, was sein persönliches Naturerfahrungshighlight ist, erleichtert einerseits die Eigenwerbung und fördert die Freude an der Arbeit, gab er den Teilnehmer*innen zum Abschluss als Tipp mit auf den Weg.

Werkstätte Naturvermittlung: Für alle etwas dabei

Im Rahmen der Werkstätte Naturvermittlung konnten die Teilnehmer*innen von fünf angebotenen Workshops zwei auswählen, welche sie im Laufe der beiden Halbtage besuchten. Das Angebot war ebenso vielseitig wie die Erfahrungen, die mit nach Hause genommen wurden. In kleinen Gruppen wurde den Fragen nachgegangen, wie Naturschutzmaßnahmen mehr Akzeptanz erlangen können, welche Gesundheitsgeheimnisse sich hinter unscheinbaren Pflanzen befinden, wie man in der Natur bewusst seine Achtsamkeit fördern kann, welche Anknüpfungspunkte es zwischen Green Care und Naturvermittlung gibt und inwiefern das Führen eines Naturtagebuches bereichernd sein kann.

Nach einem intensiven ersten Tag trafen sich die Teilnehmer*innen in der gemütlichen Schlosstaverne auf ein Glas Wein. Es wurden neue Bekanntschaften geschlossen, viel gelacht und Geschichten erzählt. So wurde die Taverne zu einer Keimzelle für zukünftige Projekte und Kooperationen.

Naturschutz früher und jetzt

Reinhard Piechocki, Biologe und Buchautor, umriss in seinem Abschlussvortrag charmant und humorvoll die Frage, warum Menschen Natur schützen, wovor sie geschützt werden muss, mit welchen (teils berechtigten) Vorurteilen Naturschützer*innen zu kämpfen haben und wie sich unterschiedliche Ansätze des Naturschutzes im Laufe der Geschichte verändert haben. Er startete bei der ersten Erwähnung des Wortes „Naturschutz“, näherte sich Schritt für Schritt der Gegenwart und hinterließ, bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in Österreich, einen bleibenden Eindruck und den Wunsch auf ein Wiedersehen.
Zum Download verfügbar ist sein Artikel „Beherrschte Natur – bedrohte Natur – beschützte Natur“.

Downloaden können Sie außerdem das Programm des Naturvermittlungsseminars.

Marktplatz „Naturvermittlung trifft Tourismus – begegnen, kooperieren, gewinnen“

Gekoppelt an das Naturvermittlungsseminar 2015 fand der Marktplatz „Naturvermittlung trifft Tourismus – begegnen, kooperieren, gewinnen“ statt, der die Schnittstelle zwischen Tourismus und Naturvermittlung beleuchtete, gegenseitiges Kennenlernen förderte und die Eckpunkte einer erfolgreichen Zusammenarbeit verdeutlichte.

Zum Download zur Verfügung steht die Einladung zum Marktplatz.

***Eine Veranstaltung des Umweltdachverbandes in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, den Naturparken Steiermark, der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, dem Verband der Naturparke Österreichs, den Nationalpark Rangern, der Naturpark Akademie Steiermark, der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht, der Umweltbildung Niederösterreich, der Naturschutzabteilung der Oö. Landesregierung, dem LFI Österreich, dem Verein Waldpädagogik in Österreich und der Alpenverein-Akademie.***